Lesedauer 7 Minuten Woran du eine Angststörung erkennst, welche typischen Symptome es gibt und was du gegen Angststörungen tun kannst, erfährst du hier.
Ein wichtiges Gespräch mit deiner:m Vorgesetzten steht an und bereitet dir schon Tage vorher schlaflose Nächte und Schweißausbrüche? Oder graut es dir vor dem Fahrweg mit dem Auto zu deinem Büro und Panik macht sich breit?
Menschen mit einer Angststörung sind häufig von ihren Ängsten im Alltag eingeschränkt. So macht die Angst auch nicht vor dem Job halt. Doch leider ist Angst gerade im Arbeitskontext häufig noch ein Tabuthema.
Panikattacken bei der Arbeit, Angst und Unsicherheiten bestimmen deinen Alltag. Bemerken die Kolleg:innen oder Vorgesetzte meine Angst? Sollte ich ihnen von meiner Angststörung erzählen? Fragen auf diese Antworten und ein paar Tipps, wie du am besten mit deiner Angststörung bei der Arbeit umgehst, verraten wir dir hier!
Sie gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und ca. 25 % der Bevölkerung erkranken einmal in ihrem Leben an einer Angststörung. Der Großteil der Betroffenen ist im erwerbstätigen Alter. Somit ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass auch Kolleg:innen oder andere Personen in deinem Umfeld an einer Angststörung leiden.
Warum ist Angst eigentlich ein Tabuthema? In unserer Gesellschaft wird Angst immer noch mit Selbstzweifeln, fehlendem Mut, Zögern oder Versagen in Verbindung gebracht. Dem gegenüber stehen gute Mitarbeitende oder besonders Führungskräfte jedoch für Stärke, Mut und Leistung. Das will also nicht so recht zusammen passen. Ein “Angsthase” will man schließlich nicht sein.
Dass viele Menschen ihre Ängste deshalb verstecken oder nicht akzeptieren wollen, kommt dadurch sehr häufig vor. Schnell wird Stress vorgeschoben. Denn Stress ist im Arbeitskontext anerkannt: Wer unter Hochdruck arbeitet und viel leistet bekommt Anerkennung. Dass dadurch nicht selten Ängste entstehen, bleibt im Schatten verborgen.
Häufig werden die auftretenden Symptome aber auch nicht als Angst erkannt, sondern mit Stress verwechselt. Wird die Angst verdrängt und bleibt unbehandelt, werden die Symptome und Auswirkungen meistens jedoch nur stärker, sodass häufig lange Krankschreibungen folgen. Auch die Angst verstärkt sich und es entsteht ein typischer Kreislauf der Angst.
Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist es schon ein großer Schritt auf den eigenen Körper zu achten und Veränderungen zu erkennen. Es gibt einige typische Symptome für Angststörungen, die auf eine Panikstörung, Agoraphobie oder soziale Phobie hindeuten können.
Wurde eine Angststörung diagnostiziert, stellst du dir sicher die Frage, ob du Kolleg:innen und Vorgesetzten davon erzählen solltest. Es ist schwierig, eine pauschale Antwort darauf zu geben. Dennoch können wir dir ein paar Orientierungspunkte mit an die Hand geben.
Suche ein Gespräch unter vier Augen mit deiner:m Vorgesetzten, um über deine psychische Gesundheit zu sprechen. Erkläre wie es dir momentan geht, was dein Ziel mit dem Gespräch ist und wie du dir die neue Situation vorstellst. So könnt ihr gemeinsam einen Weg finden und neue Strukturen schaffen, sodass die Arbeitsleistung nicht leidet und du dich an deinem Arbeitsplatz wohl fühlst.
Wovor du generell keine Angst zu haben brauchst, ist eine Kündigung aufgrund von psychischen Problemen. Da sich vor allem Angststörungen sehr gut behandeln lassen, hast du eine positive Gesundheitsprognose. Das bedeutet, dass sich durch professionelle Hilfe dein Gesundheitszustand mit hoher Wahrscheinlichkeit bald wieder bessern wird.
Offen über seine psychischen Probleme zu sprechen ist eine Stärke, weshalb Vorgesetzte und Kolleg:innen es sehr häufig auch positiv aufnehmen. Du trägst dazu bei, dass das Stigma gebrochen wird und Angst nicht mehr als Tabuthema angesehen wird.
Und wenn du erstmal darüber sprichst, trauen sich wahrscheinlich auch deine Kolleg:innen und/oder Vorgesetzte über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Denn, wie oben erwähnt, ist es statistisch gesehen gar nicht so unwahrscheinlich, dass in deinem Umfeld, Personen auch an einer Angststörung leiden. Das zu wissen, gibt dir vielleicht Mut, offen damit umzugehen.
Um es Betroffenen leichter zu machen, sich zu öffnen und über ihre psychische Gesundheit zu sprechen, ist es wichtig diese zu thematisieren. Im Rahmen von Gesundheitstagen, Newslettern oder dem Angebot von vertraulichen Gesprächen, kann dies eine gute Möglichkeit sein.
Du denkst ein:e Kolleg:in könnte an einer Angststörung leiden? Ein guter Weg ist es, ihm oder ihr deine Unterstützung anzubieten, professionelle Hilfe zu suchen. Aber auch ein offenes Ohr zu haben, kann für einige eine Hilfe sein. Eine vertraute Person bei der Arbeit zu haben, kann Betroffenen ein sichereres Gefühl geben.
Generell ist es wichtig, die Person ernst zu nehmen. Sätze wie “Reiß dich doch mal zusammen” oder “So schlimm ist das doch gar nicht” sollten vermieden werden,da sie die Angst nur verstärken. In diesem Artikel sind ein paar Tipps, wie du am besten mit einer an Angst erkrankten Person umgehst.
Angststörungen lassen sich gut mit Psychotherapie behandeln, sodass die meisten Betroffenen wieder ein erfülltes Leben führen können.
Foto von Anna Shvets von Pexels
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