Lesedauer 6 MinutenBeziehung retten: Mit diesen 10 Tipps und Ratschlägen kannst du deine Beziehungskrise überwinden und deine Partnerschaft stärken.
Die Partnerschaft kann sich durch eine psychische Erkrankung stark verändern und aus dem Gleichgewicht kommen, vielleicht kommt dir das als Betroffene:r oder Angehörige:r bekannt vor. Die Partnerschaft stellt jedoch eine der wichtigsten sozialen Beziehungen für Menschen dar und ist gleichzeitig eine gesundheitliche Ressource: Personen in Partnerschaften berichten, zufriedener zu sein, gesünder zu leben und seltener psychisch und körperlich krank zu sein. Andersherum ist es so, dass eine unglückliche Partnerschaft die Entwicklung psychischer Störungen sowie einen ungünstigeren Verlauf und ein höheres Rückfallrisiko begünstigen. Doch was ist, wenn sich die Partnerschaft durch psychische Erkrankungen verändert, sich die Rollen in “Helfer:in” und “Erkrankte:r” aufteilen oder eine starke Abhängigkeit voneinander entsteht? Welche Veränderungen auf die Partnerschaft zukommen können, was die Ursachen dafür sind und wie ihr wieder in eine Ausgewogenheit findet, erfährst du hier.
Das Leben mit psychischen Erkrankungen ist nicht leicht und kann mit enormen Belastungen und Stress einhergehen. Dies betrifft in der Regel nicht nur die erkrankte Person selber, sondern auch Menschen in ihrem Umfeld, wie Freund:innen, die Familie und vor allem Partner:innen. Betroffene müssen lernen, die Erkrankung zu akzeptieren, sie in das Leben zu integrieren und damit umzugehen. Oftmals empfinden sie sich als “Last” für ihre Angehörigen, was mit Scham- und Schuldgefühlen einhergeht. Schuldgefühle entstehen häufig auch bei Partner:innen von betroffenen Personen. Auch wenn sie helfen und unterstützen wollen, aufhalten können sie eine psychische Störung in der Regel nicht allein. Die Beziehung verändert sich und viele Paare rutschen in ein bestimmtes Rollenmuster von “Helfer:in” und “Patient:in”. Das kann gutgehen, ist aber nicht unbedingt förderlich für die Beziehung, oder die Erkrankung.
Ist die Diagnose einer psychischen Erkrankung gestellt worden, müssen sich beide Partner:innen damit zurechtfinden und auf Veränderungen einstellen. Bisherige Rollen und Verhaltensmuster (z.B. beide sind unabhängig, arbeiten und haben viele Freund:innen und Hobbys) funktionieren eventuell nicht mehr: die betroffene Person traut sich möglicherweise nicht mehr allein aus dem Haus, kann gemeinsamen Hobbys nicht mehr nachgehen oder schränkt soziale Kontakte ein. Neben der Krankheitsbewältigung und der Integration der neuen Umstände in den Alltag kommt auf das Paar die neue Rollenverteilung zu. Bislang bestehende Erwartungen und Bedürfnisse an die Partnerschaft werden (unbewusst) angepasst. Der oder die “gesunde” Partner:in muss Toleranz aufbringen, übernimmt häufig viel Verantwortung und kümmert sich um den oder die betroffene:n Partner:in. Die erkrankte Person kann sich dadurch aber abhängig und unselbstständig fühlen, oder in der Pflicht, dankbar sein zu müssen.
Eine Angsterkrankung kann neben den vielen negativen Auswirkungen auch verschiedene Funktionen haben. Durch die (unbewussten) Rollen empfindet die helfende Person die eigene Aufgabe möglicherweise plötzlich als sinngebend, fühlt sich stark, gebraucht oder auch mächtig. Die erkrankte Person profitiert vielleicht dadurch, dass er oder sie nicht mehr so viel im Haushalt tun muss, viel Aufmerksamkeit von anderen bekommt oder wichtige Entscheidungen nicht mehr selber treffen muss. Diese Faktoren halten jedoch die Angsterkrankung aufrecht und stehen einer Bewältigung im Wege.
Wird eine Psychotherapie begonnen, sind die Erwartungen beider Partner:innen häufig sehr hoch. “Jetzt wird alles besser und wieder wie vorher” – doch auch eine Therapie geht mit Veränderungen einher. In den meisten Fällen habt ihr euer (Paar-)Leben vorher auf die Erkrankung ausgerichtet (z.B. Angstauslöser vermieden, gesunde:r Partner:in hat beschützt,...). Werden die Ängste in einer Therapie behandelt, werden die o.g. Funktionen der Störung aufgedeckt und der oder die Erkrankte lernt neue Denkmuster und Verhaltensweisen. Das Leben kann wieder selbstbestimmter und selbstbewusster gelebt und Entscheidungen wieder allein getroffen werden. Möglicherweise interessiert sich die Person für andere Dinge, als vorher oder wird nicht mehr so sehr auf Hilfe von anderen angewiesen sein. Dadurch kann sich die helfende Person überflüssig und nicht mehr gebraucht fühlen. Es ist auch möglich, dass die erkrankte Person durch eine Therapie merkt, dass die Beziehung nicht mehr das Richtige ist, und sich ganz von seinem oder ihrem Partner:in loslöst. Wenn die Beziehung aber aufrechterhalten werden soll, können folgende Tipps helfen, damit ihr wieder in eine ausgeglichene Beziehung findet:
Es kann schwierig sein, über die eigene Erkrankung zu sprechen und Scham- oder Schuldgefühle können auftreten. Doch da eine Erkrankung Veränderungen mit sich bringt, die meist auch die Partnerschaft betreffen, ist ein Einbezug des oder der Partner:in sinnvoll. (Psychische) Krankheiten lassen sich außerdem schneller und nachhaltiger bewältigen, wenn ihr gemeinsam gegen die Krankheit kämpft.
Bist du in Therapie, kann es hilfreich sein, deine:n Partner:in mal mit in die Psychotherapie zu bringen. Es ist häufig einfacher, Wünsche und Erwartungen mit Unterstützung von professionellen Therapeut:innen zu äußern. Hier kann auch über die psychische Störung generell aufgeklärt werden, und wie ihr am besten gemeinsam dagegen angeht. Auch eine Paarberatung kann helfen, wenn ihr mal nicht weiter wisst.
Ehrlich miteinander sprechen ist in jeder Beziehung das A und O. In Beziehungen, die Belastungen und Veränderungen durchmachen müssen, ist eine offene und liebevolle Atmosphäre besonders wichtig. Ihr solltet über eure Erwartungen und Wünsche in der Beziehung sprechen, sodass ihr im selben Boot sitzt. Es kann hilfreich sein, die eingenommenen Rollen zu besprechen und zu klären, wie ihr wollt, dass miteinander umgegangen werden soll.
Ihr solltet lernen euch selber und den oder die Andere:n anzuerkennen, als unabhängigen Menschen mit eigenen Gefühlen, Erwartungen und Wünschen. Eine psychische Erkrankung ist sowohl für den oder die Betroffene:n als auch für den oder die Partner:in sehr schwierig. Eure Erwartungen werden sicherlich nicht immer übereinstimmen, aber jede:r braucht mal Zeit für sich. Versucht, füreinander Akzeptanz und Toleranz aufzubringen und die andere Seite zu verstehen.
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