Lesedauer 11 Minuten Einsamkeit verstehen und besiegen: Wir zeigen dir, wie du Symptome erkennst, psychische Auswirkungen bewältigst und dein Leben bereicherst.
Du befindest dich in einer ausweglosen Situation? Hast schon alles versucht, aber es ist keine Besserung in Sicht? Fast jeder Mensch verzweifelt irgendwann im Laufe seines Lebens einmal, findet keine Lösung oder weiß einfach nicht weiter. Dies kann in ganz verschiedenen Situationen auftreten, zum Beispiel nach einem Jobverlust, bei der Bewältigung einer (psychischen) Krankheit, oder durch extremen Stress. Schwierige Phasen gehören zum Leben dazu und sind unausweichlich. Doch in einem Zustand totaler Verzweiflung scheint der Ausweg daraus häufig unmöglich und nichts scheint mehr zu helfen. Was Verzweiflung ist, wie sie entsteht und wie du Wege heraus findest, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Verzweiflung ist die emotionale Reaktion auf eine persönlich wichtige Situation, die als aussichtslos bewertet wird. Es beschreibt einen Zustand völliger Hoffnungslosigkeit und wahrgenommener Ausweglosigkeit. Hoffnungslos, dass sich die Situation verbessern wird, dass Gefühle wie Angst oder Traurigkeit bewältigt werden können, dass es noch neue Wege gibt. Hierbei ist es sehr individuell, welche Art von Belastung zu Verzweiflung führen kann und nicht jede Belastungssituation löst direkt Verzweiflung aus.
Häufig beginnt Verzweiflung mit einer Überforderung, Angst und Anspannung. Das Erleben von Verzweiflung wird umso größer, je wichtiger eine Situation für uns ist, und je weniger wir glauben, diese aus eigener Kraft überwinden zu können.
Um einen Ausweg zu finden, kann es hilfreich sein, zu verstehen, woher sie überhaupt kommt.
Der Auslöser für eine psychische Krise, Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung kann sehr individuell sein. Dies können beispielsweise kritische, plötzlich eintretende Lebensereignisse sein: der Tod eines geliebten Menschen, ein Unfall, eine Trennung aber auch positive Ereignisse wie die Geburt eines Kindes. Auch eine länger andauernde Belastung wie die Bewältigung einer (psychischen) Krankheit, chronischer Stress am Arbeitsplatz oder eine Verkettung verschiedener schwieriger Ereignisse führt möglicherweise zu Verzweiflung.
Sie kann auch als Symptom einer psychischen Krankheit auftreten. Menschen mit Depressionen erleben oftmals Hoffnungslosigkeit und für Menschen mit Angsterkrankungen gehören Verzweiflung über eine als unkontrollierbar erlebte Situation häufig zum Alltag.
Gefühle, Gedanken und Verhalten beeinflussen sich immer gegenseitig. Und deshalb wirkt sich Verzweiflung auch auf unser Verhalten aus. Hierbei sind zwei typische Reaktionen zu unterscheiden: Die “Schockstarre”, in welcher wir das Gefühl haben nichts würde mehr helfen; und hektisches Suchen nach Antworten und Lösungen. Aber auch ein Wechsel aus beidem kann ein mögliches Verhalten in der Verzweiflung darstellen.
Doch in einer Schockstarre werden möglicherweise keine neuen Lösungen mehr in Betracht gezogen. Und auch der Umstand, keine Lösung zu finden und trotzdem hektisch immer weiter zu suchen, macht die Verzweiflung meist nur schlimmer.
Beispiel: Du hast wiederkehrende Panikattacken oder Angst alleine aus dem Haus zu gehen. Nichts, was du versucht hast, hilft dagegen. Je mehr du an deine aussichtslose Situation denkst, dich in sie hinein steigerst, desto mehr verändern sich auch deine Gefühle. Angst, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung machen sich breit. Und je länger du nach einer Lösung suchst und sie nicht findest, desto größer wird auch der Wunsch und der Druck, endlich eine Antwort zu finden, um schnellstmöglich der Angst und dem Leid zu entkommen. Doch dieser Zustand führt in der Regel dazu, nicht mehr klar denken zu können und sich nur noch auf die Verzweiflung und nicht mehr auf Wege hinaus konzentrieren zu können. Ein Teufelskreis.
Doch es ist wichtig zu verstehen: Das Empfinden, dass es keinen Ausweg mehr gibt, dass nichts mehr hilft, ist ein Ergebnis deiner eingeschränkten Aufmerksamkeit und der subjektiven Bewertung der Situation. Es gibt immer einen Weg. Daher lohnt es sich, mit den folgenden Tipps Platz für neue Lösungen zu schaffen.
Es ist nicht hilfreich, verbissen weiter zu suchen und nur noch an das Problem und die Wichtigkeit der Lösung zu denken. Manchmal ist es besser, nicht mehr weiter zu suchen, um eine Antwort zu finden. Loslassen kann dich vom Druck befreien, eine Lösung haben zu müssen und wieder für mehr Klarheit und Weitsicht sorgen, sodass neue Antworten vielleicht wie von selber kommen. Auch in einer Schockstarre ist das Loslassen wichtig: Hier gilt es, die negativen Gedanken und Gefühle nur Gedanken und Gefühle sein zu lassen, und sich nicht davon einwickeln zu lassen.
Hierbei hilfreich ist eine achtsame und akzeptierende Haltung, in der wir uns nicht selber bewerten und im Hier und Jetzt leben. Mach dir bewusst, was du gerade nicht ändern kannst, und akzeptiere dies. Akzeptiere die Situation wie sie gerade ist, und auch fehlgeschlagene Lösungsversuche. Du kannst die Vergangenheit nicht verändern.
Durch das achtsame Leben im Hier und Jetzt lernst du zusätzlich, die Aufmerksamkeit weg von deinem Problem zu lenken und wieder die schönen Dinge um dich herum wahrzunehmen.
Da wären wir auch schon beim nächsten Tipp: Zeit für schöne Erlebnisse. Stärke deine Ressourcen und schaffe Ausgleich: Geh raus in die Natur, triff dich mit Freund:innen, mach Sport, trink einen Tee an deinem Lieblingsplatz oder lies ein Buch. Die Verzweiflung lässt uns manchmal nichts Positives mehr sehen, versuche dann an Dinge zu denken, die früher Spaß gemacht haben, und baue diese in deinen Alltag mit ein.
Es kann auch helfen, mit Freund:innen oder der Familie über deine Situation zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Viele Köpfe finden häufig viele Ideen. Beim Brainstorming dürfen auch komische und ungewöhnliche Lösungen gefunden werden, denn dies regt zu zusätzlicher Kreativität an und macht Spaß.
In einigen Situationen können Krisen nicht allein bewältigt werden. Eine Therapie kann da helfen.
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