Lesedauer 6 Minuten Beziehung retten: Mit diesen 10 Tipps und Ratschlägen kannst du deine Beziehungskrise überwinden und deine Partnerschaft stärken.
Eine Angststörung ist für Betroffene sehr belastend und kann sich auf viele Lebensbereiche auswirken. Die Angst kann dabei so stark werden, dass sie das soziale Leben, das Arbeitsleben oder den Alltag der Betroffenen einschränkt. Doch nicht nur die Betroffenen selbst leiden darunter, auch für Angehörige wie Freund:innen, die Familie oder Partner:innen bedeutet dies häufig eine enorme Belastung. Der Schmerz, eine nahestehende Person leiden zu sehen, Veränderungen in der Beziehung oder der Wunsch, stark sein und helfen zu wollen, stellen große Herausforderungen dar. Auch wenn du deine:n Angehörige:n gern unterstützt, ist das nicht immer einfach. Wie du mit der Angststörung eines Angehörigen umgehen kannst und in dieser schwierigen Situation auch für dich sorgst, erfährst du hier.
Auch wenn die Angststörung dich nicht selbst betrifft, ist dir das Gefühl von Angst oder Unsicherheit sicher bekannt. Angst ist ein ganz natürliches und lebenswichtiges Gefühl. Bei Menschen mit Angststörungen tritt dies jedoch häufiger und intensiver auf, in Situationen, die nicht tatsächlich bedrohlich sind. Als Angehörige:r eine nahestehende Person zu sehen, die häufig unsicher und ängstlich ist und bestimmte Situationen oder Verabredungen meidet, kann sehr schmerzhaft sein, zu Hilflosigkeit, Schuldgefühlen und auch zu Unverständnis oder Ärger führen. Dazu kommt häufig der Wunsch, bei der Bewältigung der Angststörung zu helfen und zu unterstützen. Doch das ist gar nicht immer so einfach.
Eine Angststörung wirkt sich auf die Stimmung, das Denken und das Verhalten von betroffenen Personen aus. Häufig zeigt sich ein Vermeidungsverhalten, sie ziehen sich zurück oder haben Schwierigkeiten, den Alltag zu bewältigen. Das kann sich auch auf die Beziehung zu den Angehörigen auswirken. Es besteht die Gefahr, dass sich in der Partnerschaft, Freundschaft oder Familie ein abhängiges oder co-abhängiges Rollenmuster von Helfer:in und Patient:in bildet. Angehörige können dadurch das eigene Leben vernachlässigen oder zu viel Verantwortung oder Aufgaben übernehmen, was einerseits belastend und erschöpfend ist und andererseits die Angststörung noch verstärken kann.
Auch kann sich verändern, wie ihr vorher miteinander umgegangen seid und wie ihr gemeinsame Zeit genutzt habt. Vielleicht werden bestimmte Orte gemieden, Unternehmungen, gemeinsame Hobbies oder Verabredungen mit Freund:innen häufiger abgesagt. Das kann zu Enttäuschung führen und auch die Erwartungen und Bedürfnisse an die Freundschaft oder Partnerschaft verändern.
Viele Angehörige wollen gern helfen oder fühlen sich in der Pflicht, zu unterstützen. Vielleicht springst du jetzt häufiger ein und nimmst Aufgaben wie Einkaufen, Haushaltstätigkeiten oder Terminvereinbarungen vermehrt wahr. Viele Angehörige bestreiten auch den Lebensunterhalt für die betroffenen Partner:innen oder Familienmitglieder, helfen dabei, wichtige Entscheidungen zu treffen und begleiten zu Ärzt:innen. Dadurch kommt nicht nur zusätzliche Arbeit auf Angehörige zu, sondern auch zusätzliche Verantwortung. Wenn Angehörige durch die Sorge um Betroffene und die zusätzliche Zeit ihr eigenes Leben einschränken und vernachlässigen, können sich Überlastung, Erschöpfung, Schuldgefühle oder sogar eine eigene Angststörung oder Depression entwickeln.
Daher ist es wichtig, dass du als Angehörige:r die Balance findest, zwischen Unterstützung und Abgrenzung.
Nicht nur, um gut helfen zu können, sondern auch für dich, um Ängste, Unsicherheiten und Hilflosigkeit abzubauen, ist es wichtig, dass du dich über Angststörungen bzw. die entsprechende Angststörung informierst. Dadurch kannst du besser verstehen, was sie mit einem Menschen (und deren Angehörigen) macht, was für Symptome dazu gehören und vor allem, dass es sich um eine Erkrankung handelt, an der niemand Schuld hat. In dieser Übersicht über Angststörungen findest du Informationen über die Erkrankung.
Eine offene und ehrliche Kommunikation ist sowohl für Betroffene von Angststörungen als auch deren Angehörige enorm wichtig. Beziehungen, die Belastungen und Veränderungen durchmachen, profitieren von einer liebevollen und offenen Atmosphäre. Es ist daher hilfreich, wenn ihr euch über eure Ängste und Sorgen austauscht und auch über Erwartungen und Bedürfnisse in der Beziehung (egal ob Partnerschaft, Freundschaft oder Familie) sprecht. Schaut, dass ihr im selben Boot sitzt und gemeinsam in eine Richtung arbeitet.
Wenn du vermutest, dass eine dir nahestehende Person an einer Angststörung (oder anderen psychischen Störung) leidet, ihr aber aber noch nicht darüber gesprochen habt und du sie darauf ansprechen möchtest, kann dieser Leitfaden dabei helfen.
Angststörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen und extrem belastend für Betroffene. Auch wenn die Ängste irrational erscheinen mögen, versuche, Empathie und Verständnis für die schwierige Situation aufzubringen. Nimm die Sorgen, Unsicherheiten und Ängste der betroffenen Person ernst. Das hilft ihnen, sich verstanden zu fühlen und nicht das Gefühl haben, verurteilt zu werden. Steige jedoch nicht in die Sorgenkreisläufe oder Katastrophengedanken mit ein, das könnte die Ängste noch verstärken.
Der Alltag kann für Menschen mit Angststörungen eine große Herausforderung darstellen. Sie kämpfen mit Dingen, die für dich vielleicht selbstverständlich sind, wie einkaufen gehen, Bahn fahren oder Menschen treffen. Als Angehörige:r kannst du eine wichtige Stütze sein, indem du beispielsweise bei der Bewältigung von Aufgaben hilfst oder in schwierigen Situationen begleitest. Achte jedoch darauf, vor allem in angstbesetzten Situationen nicht alles abzunehmen oder zu übernehmen. Das bestärkt die Ängste meist nur bzw. behindert die Bewältigung. Hilfreich kann es sein, wenn du am Anfang etwas mehr unterstützt und dann zu selbstständiger Bewältigung der angstbesetzten Situationen ermutigst. Sprich hierfür unbedingt vorher mit der betroffenen Person, sodass ihr beide gemeinsam einen Plan machen könnt. Zusätzlich zur Unterstützung im Alltag kannst du der betroffenen Person aufzeigen, dass ihr nicht allein durch die schwierige Zeit gehen müsst und ihr klarmachen, dass es (professionelle) Hilfe gibt.
Auch wenn du weißt, dass die Angst deines oder deiner Angehörigen nicht realistisch ist (bezogen auf die tatsächlich bestehende Bedrohung), fühlt sie sich für Betroffene immer real an und zeigt sich genauso im Körper. Mit wahrscheinlich nett gemeinten Sätzen wie “Dir kann doch nichts passieren.", "Du musst keine Angst haben, ich hab doch auch keine.” oder “Entspann dich mal.” ist also niemandem geholfen. Auch “zusammenreißen” können sich Betroffene nicht. Besser ist es, die Ängste ernstzunehmen und gemeinsam an Bewältigungsmöglichkeiten zu arbeiten.
Sicherlich hast du jede Menge Ideen, was die betroffene Person tun könnte, damit es ihr besser geht. Jedoch ist jeder Mensch individuell, und das gilt auch für den Umgang mit einer Angststörung. Was für eine:n Betroffene:n hilfreich sein kann, funktioniert möglicherweise bei anderen nicht. Vermeide es daher, der Person gewisse Lösungen oder Behandlungsansätze aufzudrängen, sondern lasse sie einen eigenen Weg zur Heilung finden. Du kannst stattdessen fragen, ob deine Meinung gehört werden will oder Unterstützung bei der Recherche nach Therapieoptionen anbieten und ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die oben genannten Tipps können bei allen Angststörungen hilfreich sein, egal ob es sich um eine generalisierte Angststörung, Agoraphobie, Panikstörung, soziale Phobie oder andere Phobien handelt. Wenn (im Rahmen einer Panikstörung oder unabhängig davon) Panikattacken auftreten, kannst du auch hierbei als angehörige Person helfen:
Panikattacken bei einer geliebten Person zu beobachten, kann sehr beängstigend sein, sie sind jedoch nicht bedrohlich und gehen meist nach ein paar Minuten vorbei. Du kannst die betroffene Person unterstützen, indem du hilfst, den Fokus weg von der Angst auf etwas anderes zu legen. Hilfreich ist die Atmung: Ihr könnt zum Beispiel gemeinsam tief und langsam ein- und ausatmen oder die Atemzüge zählen. Auch Ablenkung in Form von Bewegung (Sport oder einfach ein Spaziergang) oder Aufmerksamkeitsverschiebung auf die Sinne ist hilfreich. Frage die betroffene Person, was sie sieht, hört, riecht oder fühlen kann. Auch ein scharfes oder saures Bonbon kann kurzfristig hilfreich sein. Am besten sprecht ihr vorher gemeinsam darüber, wie du während einer Panikattacke unterstützen kannst. Bedenke allerdings, dass diese Tipps eine kurzfristige Lösung darstellen und Panikattacken nicht unbedingt langfristig lösen.
Die zusätzliche Belastung als Angehörige:r von Menschen mit Angststörungen kann kräftezehrend und erschöpfend sein. Um dich selbst zu schützen, ist daher wichtig, dass du auch auf dich achtest und deine eigenen Grenzen im Auge behältst. Beachte die folgenden Tipps, um für dich zu sorgen.
Trotz der oben genannten Tipps kann es sein, dass du dich mit der Situation überfordert, erschöpft oder ratlos fühlst. Dann kann es hilfreich sein, professionelle oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal reichen dafür Beratungsgespräche aus, diese kannst du beispielsweise beim zuständigen Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes wahrnehmen (einfach Sozialpsychiatrischer Dienst in deiner Nähe googeln). Auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) bietet Hilfe, Beratung und Betreuung für Angehörige an.
Wenn du deine Situation weiterhin als belastend erlebst, Angstsymptome oder auch depressive Symptome bei dir selbst entdeckst, solltest du dir selbst auch Unterstützung von Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen suchen. Sie können dir helfen und gemeinsam mit dir entscheiden, was und welche Art von Unterstützung für dich jetzt am Besten ist.
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