Artikel vom 
Juli 10, 2023

Verhaltenstherapie: Ablauf, Wirkung, Kosten

Lesedauer 8 Minuten

Manchmal ist das Leben einfach nicht auf unserer Seite. Uns überkommen Schicksalsschläge, wir fallen in ein tiefes Loch oder trauen uns gar nicht mehr aus dem Haus. Wir fühlen uns ängstlich, überfordert oder zutiefst traurig. Dabei kann es helfen, sich Unterstützung zu suchen und einen Weg zur Veränderung zu finden. Genau das ist der Ansatz der Verhaltenstherapie. Sie ist eine Form der Psychotherapie, die sich auf problematische Verhaltensweisen, Denkmuster und Ereignisse konzentriert, die das Verhalten, Denken, Fühlen und den Körper beeinflussen und zur psychischen Störung führen. In der Verhaltenstherapie entwickelst du gemeinsam mit deinem oder deiner Therapeut:in Übungen und Strategien, um positive Veränderungen herbeizuführen und deine psychische Gesundheit zu verbessern.

Was ist Verhaltenstherapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie ist ein psychotherapeutischer Ansatz, der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und darauf abzielt, unerwünschte Verhaltensweisen und negative Denkmuster zu erkennen und aktiv zu verändern. Sie geht davon aus, dass unser Verhalten erlernt ist und sich daher auch verändern lässt. Anstatt hauptsächlich in der Vergangenheit nach Ursachen für Probleme zu suchen, fokussiert sich die Verhaltenstherapie viel mehr auf das Hier und Jetzt sowie auf konkrete Verhaltensweisen und deren Auswirkungen. Die Verhaltenstherapie ist somit sehr gegenwartsorientiert. 

Wann braucht man eine Verhaltenstherapie?

Eine Verhaltenstherapie kann in verschiedenen Situationen hilfreich sein. Im Allgemeinen wird sie zur Behandlung von psychischen Störungen und Problemen eingesetzt. Wenn du beispielsweise unter Ängsten, Depressionen, Zwangsstörungen, Essstörungen oder Suchterkrankungen leidest, kann eine Verhaltenstherapie eine effektive Unterstützung bieten.

Auch bei der Bewältigung von Stress, Konflikten oder schwierigen Lebenssituationen kann eine Verhaltenstherapie hilfreich sein. Wenn du das Gefühl hast, dass negative Denkmuster, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten dein Leben beeinträchtigen und du Schwierigkeiten hast, positive Veränderungen umzusetzen, kann eine Verhaltenstherapie dir dabei helfen, neue Wege zu finden und deine Lebensqualität zu verbessern.

Dabei kann Verhaltenstherapie nicht nur bei akuten Problemen, sondern auch präventiv eingesetzt werden: zum Beispiel, um bestimmte Fähigkeiten und Strategien zu erlernen, deine psychische Gesundheit zu stärken und zukünftige Herausforderungen besser bewältigen zu können.

Was macht man bei einer Verhaltenstherapie?

In einer Verhaltenstherapie lernst du verschiedene Techniken und Strategien, um dein Verhalten und deine Denkmuster positiv zu beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Problemlösetechniken, Konfrontationstherapie, Entspannungstechniken oder die kognitive Umstrukturierung, bei welcher es darum geht, negative und wenig hilfreiche Gedankenmuster zu identifizieren, hinterfragen und anschließend durch Gedanken zu ersetzen, die funktionaler, gesünder und hilfreicher sind.

Du bildest mit deinem oder deiner Therapeut:in ein Arbeitsbündnis: Dabei ist die Verhaltenstherapie abzugrenzen von der psychologischen Beratung. Anstatt zu beraten, stellen Therapeut:innen vielmehr konkrete Fragen, um deinen Problemen auf den Grund zu gehen. Um eine Veränderung zu erreichen, ist es wichtig, dass ihr beide eng zusammenarbeitet. Therapeut:innen werden dir nicht die Lösung präsentieren können, da sie in jedem Fall individuell ist. Sie unterstützen dich jedoch dabei, problematische Denk- und Verhaltensweisen genau zu definieren, zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu erlernen. Dann liegt es an dir, diese ein- und umzusetzen. Daher bekommst du in den meisten Fällen auch Hausaufgaben und wirst auf diese Weise dazu ermutigt, das Gelernte außerhalb der Therapiesitzungen in deinem Alltag anzuwenden. Dies ermöglicht dir, die Veränderungen nachhaltig zu verankern und neue Gewohnheiten zu entwickeln.

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Wie viel kostet eine Verhaltenstherapie?

Die Kosten für eine Verhaltenstherapie können variieren und hängen von einigen Faktoren ab, z.B. ob du die Therapie in einer psychotherapeutischen Privatpraxis oder in einer Praxis mit Kassensitz aufsuchst. In einer psychotherapeutischen Privatpraxis trägst du in der Regel die Kosten für die Therapie selbst. Die Honorare können je nach Therapeut:in variieren und können höher sein als die Kosten in einer Praxis mit Kassensitz.

In einer Praxis mit Kassensitz werden die Kosten für die Verhaltenstherapie in Deutschland in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine psychische Diagnose. Geht es dir vielmehr um eine präventive Beratung, kannst du zum Beispiel kostenfreie Beratungsstellen aufsuchen oder die Therapie privat bezahlen. Denke daran, dass deine psychische Gesundheit von großer Bedeutung ist und es wichtig ist, dass du die Hilfe bekommst, die du benötigst. Scheue dich nicht, dich nach den Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten zu erkundigen, um sicherzustellen, dass du die passende Unterstützung erhältst.

Wie ist der Ablauf einer Verhaltenstherapie?

Der genaue Ablauf einer Verhaltenstherapie kann variieren, da er individuell auf die Bedürfnisse und Ziele der Einzelnen zugeschnitten wird. In der Regel beginnt die Therapie mit einer ausführlichen Exploration deiner Beschwerden, in der die Therapeutin oder der Therapeut gemeinsam mit dir deine aktuellen Probleme und Ziele erfasst. Die ersten Gespräche dienen ebenfalls dazu, eine Vertrauensbasis aufzubauen.

Anschließend erfolgt eine genaue Diagnostik. Dazu werden neben den Gesprächen auch Fragebögen genutzt. Denn für die Durchführung einer krankenkassenfinanzierten Verhaltenstherapie benötigst du eine konkrete Diagnose, z.B. eine soziale Phobie, eine Essstörung oder eine Depression. Basierend auf deiner Diagnose wird schließlich ein individueller Therapieplan erstellt. Gehst du zu einem oder einer Privattherapeut:in und zahlst die Sitzungen selber, brauchst du nicht zwingend eine Diagnose; hier reicht es deinen Leidensdruck, deine Probleme bzw. dysfunktionale Verhaltensmuster zu schildern.

Die eigentliche Therapiephase beginnt danach. In regelmäßigen Sitzungen arbeitest du zusammen mit deinem oder deiner  Therapeut:in an deinen Zielen. Dabei werden verschiedene verhaltenstherapeutische Techniken und Strategien eingesetzt, um positive Veränderungen im Denken und Verhalten zu erreichen. Dir werden neue Fähigkeiten und Werkzeuge vermittelt und du wirst aktiv dabei unterstützt, mit deinen Problemen umzugehen.

Während der Therapiephase ist es wichtig, dass du versuchst, offen und ehrlich zu kommunizieren. Oft schämen wir uns für unsere intimsten Gedanken oder Probleme: Aber keine Angst! Dein oder deine Therapeut:in wird dich für nichts verurteilen, sondern dir mit Mitgefühl und Verständnis entgegentreten und versuchen, mit dir zusammen Ursachen und Erklärungen zu finden. Teile deine Gedanken, Gefühle und Fortschritte also stets mit, damit dir bestmöglich geholfen werden kann. Gemeinsam werdet ihr den Therapieverlauf regelmäßig evaluieren und überprüfen, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden oder ob Anpassungen oder weitere Schritte erforderlich sind.

Wie viele Sitzungen gibt es?

Die Anzahl der Sitzungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art und Intensität deiner Beschwerden und der individuellen Fortschritte. Du kannst eine Kurzzeittherapie (12 Sitzungen), zwei aufeinander folgende Kurzzeittherapien (24 Sitzungen) oder eine Langzeittherapie (60 Sitzungen) machen, welche nach Abschluss auch noch mit 20 Stunden verlängert werden kann. Sprechen wir von einer Therapiestunde, handelt es sich eigentlich um 50 Minuten. Die Stunden können als Einzel- oder Doppelsitzung entweder wöchentlich oder in größeren Zeitabständen stattfinden.

Wie schnell wirkt Verhaltenstherapie?

Die Wirkung der Verhaltenstherapie variiert natürlich je nach Person und Problem. In einigen Fällen kann bereits nach wenigen Sitzungen eine spürbare Verbesserung eintreten, während andere Themen längerfristige Arbeit erfordern. Es ist wichtig zu verstehen, dass Veränderungen Zeit und Geduld brauchen. Dabei hängt der Erfolg der Verhaltenstherapie vor allem von deiner Bereitschaft zur Mitarbeit und deinem Einsatz außerhalb der Sitzungen ab.

Annahmen und Prinzipien der Verhaltenstherapie

In der Verhaltenstherapie gibt es bestimmte Annahmen und Grundprinzipien, die ihr zugrunde liegen und die helfen, die Herangehensweise an die Therapie zu verstehen. Hier einige der wichtigsten:

  • Verhalten kann geändert werden: Die Verhaltenstherapie basiert auf dem behavioristischen Modell, das besagt, dass Verhalten erlernt ist und somit auch verändert werden kann. Dabei spielen Umweltreize, Lernen und Konditionierung eine entscheidende Rolle.
  • Fokus auf das Hier und Jetzt: In der Verhaltenstherapie stehen aktuelle Verhaltensweisen, Denkmuster und Probleme im Vordergrund. Es wird weniger in der Vergangenheit nach Ursachen gesucht, sondern der Fokus liegt auf der Veränderung des Verhaltens im Hier und Jetzt. 
  • Zielorientierung: Die Verhaltenstherapie ist stark zielorientiert. Gemeinsam mit dem oder der Therapeut:in setzt du klare und realistische Ziele, die während der Therapie erreicht werden sollen. Dies ermöglicht eine strukturierte und fokussierte Vorgehensweise.
  • Aktive Mitarbeit: Du wirst aktiv in den Therapieprozess einbezogen und lernst verschiedene Techniken und Strategien, die du sowohl in den Therapiesitzungen als auch im Alltag anwenden kannst. Deine aktive Mitarbeit und Umsetzung des Gelernten außerhalb der Sitzungen ist dabei entscheidend für deinen Erfolg.
  • Lernen durch Erfahrung: In der Verhaltenstherapie wird viel Wert auf praktische Erfahrungen gelegt. So erhältst du die Möglichkeit, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und positive Erfahrungen zu sammeln. Durch Feedback und Reflexion werden positive Veränderungen verstärkt.

Diese Annahmen und Grundprinzipien bilden das Fundament der Verhaltenstherapie und prägen die Herangehensweise an die Behandlung psychischer Probleme.

Für welche Störungsbilder ist die Verhaltenstherapie geeignet?

Die Verhaltenstherapie ist eine vielseitige Therapieform, die für eine Vielzahl an Störungsbildern geeignet ist. Insbesondere bei folgenden psychischen Problemen hat sie sich als wirksam erwiesen:

Angststörungen

Techniken wie Expositionstherapie und kognitive Umstrukturierung können helfen, Ängste zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern. In der offiziellen Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen wird die Verhaltenstherapie als wirksamste Behandlungsform empfohlen.

Depressive Störungen

Verhaltenstherapie kann auch bei der Behandlung von Depressionen unterstützen, indem sie negative Denkmuster identifiziert und herausfordert. Techniken wie Aktivitätsplanung, kognitive Umstrukturierung und Problemlösetraining können helfen, positive Veränderungen im Denken und Verhalten zu erreichen.

Zwangsstörungen

Verhaltenstherapie, insbesondere die sogenannte Exposition mit Reaktionsverhinderung, ist eine effektive Behandlungsmethode für Zwangsstörungen. Sie hilft dabei, die Zwangsgedanken und -handlungen zu reduzieren und den Leidensdruck zu verringern.

Essstörungen

Bei Essstörungen wie Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Störung kann Verhaltenstherapie eingesetzt werden, um dysfunktionale Ess- und Denkmuster zu behandeln. Ziel ist es, neben einem gesunden Essverhalten auch ein positives Körperbild zu entwickeln und an der Steigerung des Selbstwertgefühls zu arbeiten.

Suchterkrankungen

Verhaltenstherapie kann auch eine wirksame Unterstützung bei der Behandlung von Suchterkrankungen, wie zum Beispiel Alkohol-, Drogen- oder Nikotinabhängigkeit, sein. Durch die Arbeit an Verhaltensweisen und Denkmustern, die mit der Sucht in Verbindung stehen, können alternative Bewältigungsstrategien erlernt werden.

Persönlichkeitsstörungen

Bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen, wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung, kann die Verhaltenstherapie ebenfalls hilfreich sein, um den Umgang mit emotionalen Schwierigkeiten, zwischenmenschlichen Problemen und dem Selbstwertgefühl zu verbessern.

Natürlich stellt diese Aufzählung nur eine Auswahl dar: Es gibt noch viele weitere Störungsbilder, bei denen die Verhaltenstherapie ebenfalls wirksam eingesetzt werden kann.

Verhaltenstherapeutische Techniken und Strategien

In der Verhaltenstherapie kommen unterschiedlichste Techniken und Strategien zum Einsatz, um positive Veränderungen im Verhalten und Denken zu erreichen, zum Beispiel folgende:

Selbstbeobachtung und Tagebuchführung

Durch die Selbstbeobachtung und das Führen eines Tagebuchs kannst du lernen, deine eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu beobachten und zu dokumentieren. Dies ermöglicht eine bessere Selbstreflexion und die Identifizierung von Mustern und Zusammenhängen.

Expositionstherapie

Bei der Expositionstherapie wirst du schrittweise und kontrolliert mit den angstauslösenden Situationen oder Objekten konfrontiert, um die Angstreaktion zu reduzieren, zum Beispiel bei Angst- oder Zwangsstörungen. Die Expositionstherapie hat sich als wirksamster Faktor in der Behandlung von Angststörungen erwiesen.

Verhaltensexperimente

Verhaltensexperimente sind eine weitere wichtige Technik in der Verhaltenstherapie. Dabei werden Hypothesen über dein Verhalten und dessen Auswirkungen aufgestellt und anschließend in der Praxis überprüft. Indem du neue Verhaltensweisen ausprobierst und ihre Konsequenzen beobachtest, kannst du alternative Denk- und Verhaltensmuster entwickeln.

Kognitive Umstrukturierung

Diese Technik beinhaltet die Identifizierung und Überprüfung negativer oder irrationaler Denkmuster. Du lernst, deine eigenen negativen Denkmuster zu erkennen und durch realistischere und positive Gedanken zu ersetzen. Dies kann helfen, negative Emotionen und Verhaltensmuster zu verändern.

Verhaltensaktivierung

Bei der Verhaltensaktivierung geht es darum, aktiv an angenehmen und positiven Aktivitäten teilzunehmen, um depressive Stimmungszustände zu verbessern. Durch das Einbringen von positiven Erlebnissen und Verhaltensweisen kann deine Stimmungslage positiv beeinflusst werden.

Problemlösetraining

Das Problemlösetraining zielt darauf ab, dir Strategien zur Lösung von Problemen und zur Bewältigung von Herausforderungen beizubringen. Hierbei werden konkrete Schritte entwickelt, um Probleme zu identifizieren, mögliche Lösungsstrategien zu generieren, sich für eine zu entscheiden, diese umzusetzen und den Erfolg zu bewerten.

Entspannungstechniken

Verschiedene Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Achtsamkeitsübungen werden eingesetzt, um Stress zu reduzieren, körperliche Entspannung zu fördern und Angst- und Spannungszustände zu bewältigen.

Diese Techniken sind nur einige Beispiele für die Vielfalt der verhaltenstherapeutischen Ansätze. Die Techniken werden natürlich basierend auf deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ausgewählt und entsprechend angepasst. Durch den gezielten Einsatz dieser Techniken und Strategien können positive Veränderungen im Denken und Verhalten nachhaltig gefördert werden.

Vor- und Nachteile der Verhaltenstherapie

Ein großer Vorteil der Verhaltenstherapie liegt darin, dass sie in der Regel zeitlich begrenzt und damit sehr effizient ist. Sie bietet konkrete Techniken und Strategien, um Veränderungen im Denken und Verhalten herbeizuführen. Die Therapie ist zielorientiert und bietet praktische Lösungsansätze, die du im Alltag gut anwenden kannst. Insofern kannst du Verhaltenstherapie auch als Hilfe zur Selbsthilfe verstehen, bei welcher du dich nach Ende der Therapiestunde nicht hilflos ausgeliefert fühlen musst, sondern mit den neu erlernten Techniken und Strategien deinem Alltag gewappnet begegnen kannst. Die Verhaltenstherapie ist außerdem wissenschaftlich sehr gut fundiert und ihre Wirksamkeit wurde in vielen Studien nachgewiesen.

Im Gegensatz zu anderen Psychotherapieformen, wie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, der Psychoanalyse oder der systematischen Therapie, liegt der Schwerpunkt der Verhaltenstherapie auf der Veränderung aktueller Verhaltens- sowie Denkmuster und somit weniger auf der Erforschung der Vergangenheit und der Kindheit. Außerdem liegt der Fokus in der Verhaltenstherapie im Vergleich zu anderen Therapieverfahren stärker auf beobachtbarem Verhalten, so dass innere Konflikte und unbewusste Prozesse möglicherweise weniger berücksichtigt werden. Dies kann für manche Patienten, die eine tiefere Selbsterkenntnis anstreben, möglicherweise nachteilig sein. 

Für welche Therapieform du dich letztendlich entscheidest, hängt natürlich von dir selbst ab, von deinem spezifischen Anliegen, deiner psychischen Erkrankungen und der Intensität deiner Beschwerden. 

Beachte jedoch: In einer großen Meta-Analyse aus dem Jahr 2018 konnte belegt werden, dass der wichtigste Wirkfaktor für den Therapieerfolg nicht etwa das entsprechende Therapieverfahren ist, sondern das therapeutische Bündnis, also die Chemie zwischen Patient:in und Therapeut:in! Es ist also wichtiger, dass du das Gefühl hast, deinem oder deiner Therapeut:in alles erzählen zu können, du dich dort wohlfühst und ihr eine gute Chemie habt.

Die Verhaltenstherapie ist ein sehr guter, wissenschaftlich fundierter, wirksamer Weg, um Veränderungen in dein Leben zu bringen. Sie gibt dir Werkzeuge an die Hand, um negative Verhaltensmuster zu erkennen, anzugehen und durch positive Verhaltensweisen zu ersetzen. Indem du dich aktiv in den Therapieprozess einbringst und das Gelernte in deinen Alltag integrierst, kannst du langfristige Veränderungen erreichen. Egal, welche Herausforderungen du aktuell meisterst – die Verhaltenstherapie kann dir dabei helfen, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen.

Also sei mutig und mach den ersten Schritt in Richtung Veränderung. Du hast es verdient!

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Friederike Schubbert

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