Letztes Update: 
21.08.2025

Angststörung Symptome: So erkennst du die häufigsten Anzeichen

Lesedauer: 3 Minuten

Die Symptome einer Angststörung sind für Betroffene häufig nicht eindeutig erkennbar. Anzeichen wie Herzrasen, Schweißausbrüche oder Schwindel können in der Theorie auch andere körperliche Ursachen haben. Wir zeigen dir in diesem Artikel zum einen die wichtigsten und häufigsten Symptome einer Angststörung. Zum anderen erklären wir, wie du diese richtig erkennst und welche nächsten Schritte du einleiten kannst.

Was passiert im Körper, wenn man Angst hat?

Angst ist eine ganz normale Reaktion und erfüllt eine wichtige Schutzfunktion. Sobald unser Gehirn eine Situation als potenziell gefährlich einschätzt, setzt es eine Kette körperlicher Reaktionen in Gang. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Der Herzschlag beschleunigt sich. Die Atmung wird schneller und flacher. Die Muskeln spannen sich an. Gleichzeitig wird die Verdauung gehemmt und das Blut wird bevorzugt in die großen Muskeln der Extremitäten geleitet. Das bereitet den Körper auf potenziell schnell notwendiges Handeln vor.

Dieses automatische Alarmsystem hat sich in der menschlichen Entwicklung bewährt. Unsere Vorfahren konnten bei Bedrohungen wie wilden Tieren sofort reagieren - sei es mit Kampf, Flucht oder Erstarren. Heute erleben wir Angst meist in anderen Situationen. Doch bei Konflikten im Job oder sozialen Ängsten reagiert unser Körper trotzdem noch immer nach demselben Prinzip.

Wie merkt man, dass man eine Angststörung hat?

Angst gehört zum Leben dazu. Doch wann wird für dich aus einer normalen Reaktion ein ernstzunehmendes Problem? Eine Angststörung liegt dann vor, wenn die Angst unangemessen stark ist oder in eigentlich ungefährlichen Situationen auftritt. Typisch ist auch die Art, wie Betroffene mit ihrer Angst umgehen: Viele versuchen, bestimmten Situationen oder Orten aus dem Weg zu gehen, andere reagieren übermäßig stark auf alltägliche Herausforderungen (z.B. zur Bäckerei gehen, Auto fahren, einen Vortrag halten, einkaufen etc.). Solche Verhaltensweisen gelten als ungünstige Bewältigungsstrategien.

Typische Hinweise auf eine Angststörung sind:

  • Die Angst tritt regelmäßig auf und bleibt über längere Zeit bestehen.
  • Sie ist unangemessen stark im Verhältnis zur tatsächlichen Situation.
  • Sie zeigt sich in eigentlich ungefährlichen Momenten wie beim Einkaufen, bei Gesprächen oder bei alltäglichen Aufgaben.

Starke Ängste können sehr einschränkend sein.Hast du den Verdacht, von einer Angststörung betroffen zu sein? Hier haben wir für dich hilfreiche und weiterführende Informationen zum Thema zusammengestellt.

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Welche Symptome treten bei einer Angststörung auf?

Angststörungen verlaufen bei jedem Menschen individuell. Sie äußern sich durch eine Vielzahl psychischer und körperlicher Symptome. Je nachdem, an welcher Art der Angststörung ein Mensch erkrankt ist, können sich die Symptome leicht unterscheiden.

Entscheidend ist: Die Beschwerden bestehen über einen längeren Zeitraum, sind stark ausgeprägt und beeinträchtigen deinen Alltag spürbar. Treten mehrere der folgenden Anzeichen regelmäßig auf, kann das auf eine behandlungsbedürftige Angststörung hinweisen.

Psychische Symptome

  • Angst in bestimmten Situationen: Du verspürst starke Angst in Momenten, die anderen Menschen harmlos erscheinen, zum Beispiel beim Bahnfahren oder in Gesprächen mit Fremden.
  • Andauernde Sorge und Anspannung: Du machst dir ständig Gedanken und kannst kaum abschalten, selbst wenn es keinen konkreten Anlass gibt.
  • Panikattacken: Angstanfälle mit starker körperlicher Reaktion treten plötzlich auf, obwohl keine akute Gefahr besteht.
  • Vermeidungsverhalten: Du vermeidest Situationen, die deine Angst auslösen oder verstärken könnten.
  • Gedankenkreisen: Deine Gedanken drehen sich unaufhörlich um mögliche Gefahren oder unangenehme Szenarien.
  • Schlafstörungen: Du kannst nicht gut einschlafen oder schreckst nachts häufig hoch.
  • Konzentrationsprobleme: Es fällt dir schwer, dich auf Aufgaben zu fokussieren oder bei der Sache zu bleiben.
  • Reizbarkeit: Du fühlst dich schnell überfordert und reagierst empfindlicher als sonst.
  • Angst vor der Angst: Bereits im Vorfeld hast du große Sorge, erneut Angst zu erleben.

Körperliche Symptome

  • Herzrasen und Herzklopfen: Dein Herz schlägt spürbar schneller oder stärker als gewohnt.
  • Schwindel und Benommenheit: Du fühlst dich wackelig auf den Beinen.
  • Atemnot und Engegefühl in der Brust: Du hast das Gefühl, nicht tief genug einatmen zu können oder bekommst Druck auf der Brust.
  • Übelkeit und Magen-Darm-Probleme: Deine Angst schlägt dir buchstäblich auf den Magen.
  • Schwitzen und Zittern: Dein Körper reagiert sichtbar auf die innere Anspannung und du schwitzt beispielsweise trotz kalter Temperaturen. Dasselbe gilt für das Zittern bei angenehmer Außentemperatur.

Wann sollte man eine Psychotherapie in Anspruch nehmen?

Weißt du noch, wie du dich als Kind vor Dingen wie einem Staubsauger oder einer Bohrmaschine gefürchtet hast? Womöglich nicht mehr. Trotzdem wissen wir, dass Angst schon bei Babys und Kleinkindern auftritt. Sie gehört zum Leben dazu.

Doch wenn Angst oder Panik regelmäßig auftreten, dich überfordern oder deinen Alltag einschränken, kann eine Angststörung vorliegen. Spätestens dann ist es sinnvoll, eine Psychotherapie in Betracht zu ziehen.

Fazit

Angststörungen entwickeln sich oft schleichend und bleiben lange unbemerkt. Je früher du die Symptome erkennst und ernst nimmst, desto besser kannst du gegensteuern. Du musst mit deiner Angst nicht allein umgehen. Eine Psychotherapie kann dir helfen, die Ursachen zu verstehen und neue Wege im Umgang mit der Angst zu finden. Hol dir psychologische Unterstützung, wenn du dich im Alltag eingeschränkt fühlst oder deine Beschwerden dauerhaft bestehen. Hier findest du sechs Tipps um schnell einen Therapieplatz zu finden.

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Alina Haidacher
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