Lesedauer 7 Minuten Woran du eine Angststörung erkennst, welche typischen Symptome es gibt und was du gegen Angststörungen tun kannst, erfährst du hier.
Du spürst ein leichtes Kribbeln, deine Atmung wird unregelmäßig und Hitze steigt in dir auf. Plötzlich schießen Gedanken, wie Blitze in deinem Kopf umher: “Ich habe einen Herzinfarkt!” oder “Ich werde gleich ohnmächtig!” – Kommt dir das bekannt vor?
Ein Drittel aller Menschen hat im Laufe ihres Lebens eine Panikattacke. Aber wie entwickelt sich daraus eine Panikstörung? Und welche Symptome weisen Betroffene einer Panikstörung auf?
Menschen mit einer Panikstörung leiden unter wiederkehrenden Panikattacken, die scheinbar aus heiterem Himmel auftreten. Diese Attacken sind mit starker Anspannung und körperlichen Symptomen verbunden.
Ein Drittel aller Menschen hat im Laufe des Lebens eine Panikattacke. Was aber nicht bedeutet, dass jeder, der mal eine Panikattacke hatte, auch eine Panikstörung entwickelt.
Bei 5 % der Bevölkerung – mehr als 4 Millionen Menschen in Deutschland – treten die Panikattacken jedoch häufiger auf und wirken dann stark einschränkend. Damit ist die Panikstörung eine ziemlich häufige Erkrankung. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Eine Panikattacke ist eine extrem starke Abwehrreaktion des Körpers, die sehr plötzlich und unvorbereitet auftritt. Sie ist sozusagen die stärkste Angstreaktion unseres Körpers, der dabei alle seine Kräfte aktiviert.
Auch wenn es sich in den Situationen meist wie eine Ewigkeit anfühlt: Panikattacken sind zeitlich begrenzt und dauern nie wirklich lange an. Meistens erreicht die intensive Angst innerhalb von 10 Minuten ihren Höhepunkt. Danach nimmt sie schrittweise von alleine wieder ab.
Die Panikattacken kommen eigentlich gar nicht aus heiterem Himmel und sind gut erklärbar. Sie sind eine extrem schnell ablaufende, sehr starke Angstreaktion. Auffällige und merkwürdige körperliche Empfindungen (ein ungefährliches Herzstolpern, Schwindel oder Schmerzen in der Brust) werden, sobald sie wahrgenommen werden, als gefährlich eingestuft. Das ruft sofort eine starke Angstreaktion hervor, die wiederum weitere Symptome, wie Herzrasen provoziert. So steigert sich die Angst in eine Panikattacke hinein und Betroffene befinden sich in ein einer Art Kreislauf der Angst.
Demnach passiert es schnell, dass die Aufmerksamkeit auf dem eigenen Körper und merkwürdigen Empfindungen liegt und Betroffene ständig auf der Hut sind. Dadurch steigt die Angst vor einer befürchteten, zukünftigen Panikattacke, was die sogenannte Erwartungsangst begünstigt: Die Angst vor der Angst.
In vielen Fällen treten Panikattacken im Zusammenhang mit Agoraphobie auf.
Aber auch bei akutem Stress kommen sie vor: beispielsweise während eines Streitgesprächs oder während wir einen Vortrag halten.
Paradoxerweise kommen sie ebenfalls sehr häufig vor, wenn wir gerade zur Ruhe kommen und eigentlich überhaupt keine starken körperlichen Empfindungen erwarten. Aber gerade wenn wir ruhig sind, fallen scheinbar unerklärbare Körperempfindungen eben auf.
Während einer Panikattacke sind körperliche Symptome wie Herzrasen, Herzstolpern, Kurzatmigkeit und Schwindel sehr häufig. Dazu kommen unangenehme, angstmachende Gedanken wie:
Viele Betroffene rufen wegen der Panikattacken den Notarzt, denn die Symptome sind oft so heftig, dass sie bei den Betroffenen die Angst auslösen, an einer schlimmen Krankheit zu leiden oder zu einer anderen Katastrophe führen.
Panikattacken und die damit verbundene starke körperliche Reaktion wirken zwar sehr bedrohlich, sie sind jedoch aus medizinischer Perspektive gesehen NICHT gefährlich!
Viele Betroffene versuchen Situationen oder Orte zu vermeiden, die Panik auslösen könnten oder bereits zu einer Panikattacke geführt haben.
Ebenso häufig werden körperliche Anstrengung wie Sport oder koffeinhaltige Getränke wie Kaffee vermieden - aus Angst davor, dass wieder merkwürdige Empfindungen auftreten, die sich wie eine Panikattacke anfühlen.
Doch dieses Vermeiden ist keine gute Idee: Die Angst wird dadurch nicht verschwinden, sondern aufrechterhalten, wodurch es langfristig zu weiteren Einschränkungen im beruflichen und privaten Alltag kommt. So können Situationen, die früher Freude gemacht haben, bald nicht mehr aufgesucht werden, die Freiheit wird stark eingeschränkt.
Ebenfalls helfen Alkohol oder Beruhigungsmittel nicht gegen die Angst: Zwar scheinen sie die körperlichen Symptome und die Angst zu verhindern, allerdings riskiert man auch Nebenwirkungen und eine Abhängigkeit von diesen scheinbaren Hilfsmitteln.
Realisiere die Angst als Problem und nimm sie ernst. Es hilft nicht, vor der Angst zu wegzulaufen oder sie zu betäuben. Die Angst wird sich nicht einfach in Luft auflösen.
Angst lässt sich hingegen gut therapeutisch behandeln. Und was ganz wichtig ist: Du bist nicht allein und dich trifft auch keine Schuld. Es ist gut sich Hilfe zu holen und das ist alles andere als “schwach”.
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